M15 Spirituelle Prozesse gestalten

Religiöse Erfahrungen ermöglichen und Deuten helfen; spirituelle Prozesse anregen, begleiten und gestalten.

Die Gestaltung von spirituellen Prozessen ist ein Kernbereich kirchlicher Jugendarbeit. Jugendliche verfügen über eine hohe Sensibilität für spirituelle und religiöse Fragen. Mit diesen Fragen sieht sich eine Mehrheit Jugendlicher nicht innerhalb einer der großen Religionen. Sie bleiben tendenziell autonom. Auch halten sie in der Regel die Formen der Glaubenspraxis nicht für alltagsrelevant.

Die im Modul vorgestellten Ansätze, besonders derjenige der Mystagogie, gehen davon aus, dass die göttliche Geistkraft bereits im Leben eines jeden Menschen zu finden ist. Die Gestaltung von spirituellen Prozessen ist daher immer eine Suche mit Jugendlichen nach einer für sie angemessenen Form für die Begegnung mit Gott und dem eigenen Menschsein. In diesem Prozess finden Jugendliche tragfähige Antworten auf ihre spirituellen und religiösen Fragen.

Das Modul vermittelt Grundlagen zur Gestaltung von spirituellen Prozessen innerhalb der Jugendarbeit und erweitert die professionelle Handlungskompetenz der Teilnehmenden.

Zielgruppe

  • Jugendseelsorgende, Jugendarbeitende und Katechet*innen
  • weitere interessierte Seelsorgende, besonders Firmverantwortliche

Nützliche Informationen

Das Modul findet im Rahmen des Bildungsganges «kirchliche Jugendarbeiterin / kirchlicher Jugendarbeit mit Fachausweis» nach ForModula statt.

Das Modul kann auch als Weiterbildung / Fortbildung besucht werden. Teilnehmende erhalten eine Teilnahmebestätigung und können ein Zertifikat (ForModula) erwerben.

28.-31. Oktober 2025 im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn, Edlibach

Jugendseelsorge Zürich
Fachstelle für Jugendarbeit und Jugendberatung der kath. Kirche Zürich
Birmensdorferstrasse 50
8004 Zürich

Tel. 044 266 69 69
info@jugendseelsorge.ch

DAJU
Fachstelle kirchliche Jugendarbeit Bistum St. Gallen

Webergasse 15
9000 St. Gallen

Tel. 071 223 87 70/71
info@daju.ch

 

Eigene religiöse Sozialisation

  • Geschichte und Begriff der Spiritualität
  • Zugänge zu spiritueller Erfahrung
  • Spirituelle Ausdrucksformen
  • Spirituelle Prozesse gestalten
  • Ritualgestaltung
  • Rollenverständnis als Gestalter*in von spirituellen Prozessen
  • Methoden und praktische Hilfen

Die aufgeführten Lernziele entsprechen den Vorgaben in der Modulbeschreibung nach ForModula.

Die Modulteilnehmenden

  • nennen und erläutern unterschiedliche Zugangsweisen zu Spiritualität, wovon eine Mystagogie ist
  • wenden diese Zugangsweisen kongruent an
  • erkennen spirituelle Werthaltungen
  • entwickeln vielfältige spirituelle Ausdrucksformen und wenden diese situations‐, alters‐ und gendergerecht an
  • empfinden spirituelle Angebote als lebensbereichernd und reflektieren sie
  • ermöglichen, spirituelle Erfahrungen zu verbalisieren
  • kennen Ablauf und Dynamik von Ritualen und setzen sie angemessen ein

4 Kurstage/ 80 Lernstunden

  1. KURSTAG
    Nach einer Reflexion der eigenen Erfahrung mit Spiritualität (Einfluss positiver und negativer Prägungen auf die spirituelle Autobiographie und deren Bedeutung für die Arbeit mit Jugendlichen) geht es um den Begriff und die Geschichte von Spiritualität, um verschiedene spirituelle Konzepte (u.a. Mystagogie) und um das Menschenbild, das sich dahinter verbirgt.
  2. KURSTAG
    Auseinandersetzung mit Theorien religiöser Entwicklung. Sinnfrage, Übergangssituationen und Krisen spirituell begleiten. Kennenlernen, Gestalten und Erleben verschiedener spirituelle Welten / Orte (inkl. virtuelle Formen und Natur). Daneben Selbsterfahrung in Ritualen (wovon eines im Kontext Natur stattfindet).
  3. KURSTAG
    Inputs und Reflexion zur Gestaltung von Ritualen, zu interreligiösen spirituellen Prozessen sowie zu Interventionsmöglichkeiten und Krisenkonzept (v.a. für längere Naturrituale; Auffangen von in einem Ritual Aufgebrochenem). Klärung der Rolle als BegleiterIn spiritueller Prozesse. Thema Lebensbezug für Jugendliche und Transfer in die konkrete Jugendarbeit.
    Einführung in gemeinsame und partizipative Form des Feierns und in die Methode sehen - urteilen – handeln – feiern.
  4. KURSTAG
    Praktischer Abschluss des Moduls mit einem „Spirimarkt" (Vorstellung von mitgebrachten Formen, Methoden etc.), Auswertung und Einführung in den Kompetenznachweis.

Methoden

Innerhalb der Kurseinheit werden die Kurstage nach den Prinzipien der Erwachsenenbildung gestaltet.

  • Die Vermittlung der Inhalte durch Einsatz verschiedener Medien (Power-Point, Folien, Flip-Chart, Tonträger, Film, etc.).
  • Einstiegs- und Abschlussritual, Warm-up, Bewegung zur Förderung der Aufmerksamkeit, Übungen zu Selbsterfahrung, Rollenspiel.
  • Gruppenarbeiten zur Erarbeitung und Vertiefung der Inhalte.
  • Einzelarbeiten und Zeiten zur Lektüre mit offenen und geschlossenen Fragestellungen zur Vertiefung und Selbstreflexion der Inhalte und Erfahrungen.
  • Transferarbeit in Gruppen und Kleingruppen.
  • Kreative Verarbeitungs- und Gestaltungsformen mit unterschiedlichen Materialien.
  • Selbsterfahrung mit anschliessender Reflexion im Plenum und Kleingruppen.
  • Evaluation nach jeder Kurseinheit und Gesamtauswertung.

Das Modul umfasst 80 Stunden:

  • 32 Lernstunden in 4 Kurstagen
  • 12 Lernstunden Selbststudium (inkl. Pflichtlektüre)
  • 28 Lernstunden Kompetenznachweis
  • 8 Lernstunden Coaching (inkl. Vor- und Nachbereitung; evtl. Zusatzkosten)

Fr. 880.– Im Preis inbegriffen sind Übernachtung und Verpflegung.

Für Teilnehmende des gesamten Bildungsgangs wird das Modul in der Gesamtrechnung berücksichtigt.

Anmeldeschluss ist 28. August 2025 (ist 2 Monate vor Kursbeginn)