Modul 28 Berufsfeldgestaltung der kirchlichen Jugendarbeit

Professionelle Jugendarbeitende befinden sich in einem kirchlichen Berufsfeld, das vielschichtige Anforderungen stellt. Die Handlungsfelder sind dabei vielfältig und greifen ineinander. Kulturelle und soziale Gegebenheiten müssen dazu berücksichtigt werden und erfordern ein reflektiertes Rollenbewussstsein und verschiedenste praxisorientierte Werkzeuge und Kenntnisse.

Das personale Angebot der Jugendarbeit erfordert ein hohes Mass an Rollenkompetenz, die durch Eigenreflexion und kontinuierliche Weiterentwicklung qualitativ erweitert wird. Das Kursmodul erleichtert die Rollenorientierung im Berufsfeld und ermöglicht dadurch dessen bewusste Gestaltung. Instrumente wie Zeiterfassung, Vernetzung, Lobbying etc. sind weitere Gestaltungshilfen des Berufsfeldes und sollen dazu beitragen, eine qualitative Arbeit leisten zu können, ohne dabei auszubrennen. Strukturelle Kenntnisse der Kirche und ein geklärter Umgang mit der Trägerschaft der eigenen Stelle sowie weiteren Involvierten verhelfen zu einem gezielten Einsatz der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Erwartungen können somit geklärt werden und zu einem profilierten Berufsfeld führen, indem konzeptorientiert gearbeitet werden kann.

Zielgruppe

  • Jugendarbeitende der kirchlichen, offenen und verbandlichen Jugendarbeit
  • ehrenamtlich Leitende aus Jugendverbänden
  • katechetisch Tätige
  • interessierte Seelsorgende

Nützliche Informationen

Das Modul findet im Rahmen des Bildungsganges «kirchliche Jugendarbeiterin / kirchlicher Jugendarbeit mit Fachausweis» nach ForModula statt.

Das Modul kann auch als Weiterbildung / Fortbildung besucht werden. Teilnehmende erhalten eine Teilnahmebestätigung und können ein Zertifikat (ForModula) erwerben.

9. - 11. Juni 2026 im Antoniushaus Mattli, Morschach

juse-so
Fachstelle Jugend der röm.-kath. Synode Kanton Solothurn
Römerstrasse 7
4600 Olten

Tel. 062 286 08 08
juse-so@juse-so.ch

Für Rückfragen zur Durchführung: ivo.buehler@juse-so.ch

  • verschiedene Handlungsfelder der kirchlichen Jugendarbeit und Freiwilligenarbeit
  • Rollen
  • Feedback und Auftreten
  • Eigene Geschlechterrolle

Die aufgeführten Lernziele entsprechen den Vorgaben in der Modulbeschreibung nach ForModula.

Die Lernenden 

  • analysieren die Handlungsfelder der kirchlichen Jugendarbeit
  • reflektieren ihre Rolle als Mann und Frau – in ihrem Arbeitsfeld – und passen als Leitungspersonen ihr Handeln der jeweiligen Zielgruppe an 
  • entscheiden, welche Rolle sie einnehmen (situationsgerechtes Rollenverhalten) 
  • und intervenieren angepasst 
  • erkennen ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen (A1) und entwickeln ihre Ressourcen weiter 

3 Kurstage/80 Lernstunden

  1. KURSTAG - Handlungsfelder der kirchlichen Jugendarbeit / Freiwilligenarbeit
    Handlungsfelder kennen und analysieren ist die Grundlage für eine wirkungsvolle Jugendarbeit. Dazu werden die verschiedenen Definitionen der Jugendarbeit sowie die grossen Jugendverbände vorgestellt. Durch eine Analyse des eigenen Arbeitsfeldes mit dessen Vernetzung und des Stellenbeschriebs werden die Handlungsfelder unter die Lupe genommen und Schlüsse daraus gezogen. Die strukturelle Einbindung der Stelle sowie den Umgang mit den Anstellungsträgern gilt es ebenso zu kennen wie die Berufsverbände und Gewerkschaften. Die professionelle Strukturierung der Arbeitszeit ist ein zentrales Thema in der Gestaltung des Berufes. Dabei werden Planungs- und Steuerungsinstrumente vorgestellt sowie die Definition und der Umgang mit Arbeitszeit, Überzeit und Überstunden geklärt. Der persönliche Umgang mit der Arbeitszeit ist ein wichtiger Faktor der Berufszufriedenheit und der eigenen Gesundheit. Freiwillige sind nicht gratis Arbeitende sondern unserer Zielgruppe. Was sind Freiwillige, was sind Ehrenamtliche? Die entsprechenden Definitionen sollen zu einem differenzierten Umgang führen. Dazu verhelfen vermittelte Grundlagen und Werkzeuge, die ein gemeinsames Wirken von Freiwilligen und Professionellen innerhalb der Organisation ermöglichen, das für beide befriedigend ist. Die dabei auftretenden Spannungsfelder in der Zusammenarbeit von Freiwilligen und Professionellen werden speziell beachtet, beispielsweise wenn Freiwillige immer mehr. übernehmen und/oder zu Jugendarbeitsprofis werden. 
  2. KURSTAG - Rollen in der kirchlichen Jugendarbeit / Feedback und Auftreten
    Rollenbewusstsein ermöglicht in der kirchlichen Jugendarbeit ein gezieltes arbeiten. Wir verschaffen uns einen Überblick der Definitionen von Rollen und Funktionen und erarbeiten daraus die wichtigsten für die kirchliche Jugendarbeit. Die persönliche Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis und den Anforderungen der professionellen Rollen führen uns zu den Rollenproblemen und –konflikten, die wir gemeinsam bearbeiten. Durch reflektieren und einüben von situationsgerechtem Rollenverhalten wird die bewusste Rollengestaltung gefördert. Das Arbeiten im Team wird dabei ebenfalls aus Sicht der Rollengestaltung betrachtet. Das eigene Profil, die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen ist ein wichtiger Grundstein zur Gestaltung der Rolle im eigenen Berufsfeld. Dabei sind die Weiterentwicklung der persönlichen Ressourcen und ein differenzierter Umgang mit sich selbst und dem Team wichtige Bestandteile, die es einzuüben gilt. Hilfreich dazu sind die Typologien von Menschen (z.B. PCM, DISG etc.) 
    Feedback geben und Feedback entgegennehmen sind ebenso wichtige Kommunikationsformen wie die Auftrittskompetenz. Eine Einführung in den Zweck und den Charakter von Feedback zeigt den Unterschied zwischen gewöhnlichen Rückmeldungen und vertieften Feedbacks. Feedbackregeln verhelfen dabei ein qualitatives Feedback zu geben, mit dem das Gegenüber konstruktiv umgehen kann. Dies will eingeübt werden und dabei wird die Thematik um die Eigen- und die Fremdeinschätzung eröffnet. Vertieft wird dies mit Übungen in der Auftrittskompetenz, um Anliegen, Forderungen, fachliche Begründungen, etc. kompetent an die jeweiligen Partner vermitteln zu können.

  3. KURSTAG - Geschlechterrolle als Frau oder Mann
    Die Rollenthematik des Vortages wird ergänzt um die Bedeutung der Geschlechterrollen in der kirchlichen Jugendarbeit. Dabei ist eine Reflexion von Nähe und Distanz als Mann / Frau angezeigt. Daraus ergibt sich ein angemessener, aber kreativer Umgang mit den unterschiedlichen Gestaltungsformen der Geschlechterrollen. Mit Erläuterungen und ersten Vorbereitungen für den Kompetenznachweis schliesst dieses Modul. 

Methoden

Innerhalb der Kurseinheit werden die Kurstage nach den Prinzipien der Erwachsenenbildung gestaltet.

    • Die Vermittlung der Inhalte durch Einsatz verschiedener Medien (Power-Point, Folien, Flip-Chart, Tonträger, Film, etc.)
    • Einstiegs- und Abschlussritual, Warm-up, Bewegung zur Förderung der Aufmerksamkeit, Übungen zu Selbsterfahrung, Rollenspiel
    • Gruppenarbeiten zur Erarbeitung und Vertiefung der Inhalte
    • Einzelarbeiten und Zeiten zur Lektüre mit offenen und geschlossenen Fragestellungen zur Vertiefung und Selbstreflexion der Inhalte und Erfahrungen
    • Transferarbeit in Gruppen und Kleingruppen
    • Kreative Verarbeitungs- und Gestaltungsformen mit unterschiedlichen Methoden und Materialien
    • Evaluation nach jeder Kurseinheit und Gesamtauswertung

Das Modul umfasst 80 Stunden:

  • 24 Lernstunden in 3 Kurstagen; inkl. Vorbereitungsarbeit (davon mindestens zwei Kurstage als Blockveranstaltung mit Übernachtung)
  • 14 Lernstunden Selbststudium
  • 24 Stunden Kompetenznachweis
  • 8 Lernstunden Coaching (inkl. Vor- und Nachbereitung, evtl. Zusatzkosten)
  • 10 Stunden Praxisbesuch (inkl. Vor- und Nachbereitung)

Fr. 670.– Im Preis inbegriffen sind Übernachtung und Verpflegung.

Für Teilnehmende des gesamten Bildungsgangs wird das Modul in der Gesamtrechnung berücksichtigt.

Anmeldeschluss ist am 9. April 2025 (2 Monate vor Kursbeginn)