Modul 35 Leben und Arbeiten in der Kirche
Die kirchliche Jugendarbeit ist ein faszinierendes aber auch anspruchsvolles Arbeitsgebiet mit komplexen Handlungsfeldern, vielen Beteiligten und viel Verantwortung. Die Berufstätigkeit in der kirchlichen Jugendarbeit setzt Kenntnis über die Strukturen und inhaltliche Ausrichtungen der Arbeitsfelder Kirche und Pfarrei voraus.
Als kirchliche Jugendarbeiterin und Jugendarbeiter ist man zudem herausgefordert, die eigene Motivation und die Identifikation mit dem kirchlichen Arbeitsfeld zu reflektieren. Eine differenzierte Kenntnis der Erwartungen und ein guter Zugang zur eigenen Motivation ermöglichen ein profiliertes und befriedigendes Arbeiten in der kirchlichen Jugendarbeit. Dieses Modul unterstützt Jugendarbeitende und Jugendseelsorgende in der Findung der Berufsrolle im kirchlichen Arbeitsfeld. Es gibt Einblick in die rechtlichen und inhaltlichen Grundlagen für kirchliche Jugendarbeit. Die Teilnehmenden erhalten Instrumente, mit denen sie das Arbeitsfeld verstehen und gewinnbringend gestalten können.
Zielgruppe
- Jugendarbeitende, Jugendseelsorgende und Katecht:innen
- Sozialdiakone und –diakoninnen
- Personen aus sozialen Berufen
- Weitere Personen mit professionellem kirchlichem Auftrag
Nützliche Informationen
Das Modul findet im Rahmen des Bildungsganges «kirchliche Jugendarbeiterin / kirchlicher Jugendarbeit mit Fachausweis» nach ForModula statt.
Das Modul kann auch als Weiterbildung / Fortbildung besucht werden. Teilnehmende erhalten eine Teilnahmebestätigung und können ein Zertifikat (ForModula) erwerben.
20.-23. Januar 2026 im Panoramazentrum Gamplüt in Wildhaus
DAJU
Fachstelle kirchliche Jugendarbeit Bistum St. Gallen
Webergasse 15
9000 St. Gallen
Tel. 071 223 87 70/71
info@daju.ch
- Eigene Glaubensbiographie in Bezug auf kirchliche Prozesse
- Gesellschaftliche Situationen und Konsequenzen für das kirchliche Handeln
- Historische Entwicklungen und Begründungen kirchlicher Jugendarbeit
- Entwicklung von Professionalität in der kirchlichen Jugendarbeit
- Pastorale Grundlagen eines zeitgemässen Gemeindeaufbaus
- Angemessener Umgang mit Erwartungen
- Rechtsfragen in Jugendarbeit
- Zeitmanagement
Die aufgeführten Lernziele entsprechen den Vorgaben in der Modulbeschreibung nach ForModula.
Die Lernenden
- reflektieren ihre eigene religiöse Biographie und können sie in historische, kirchliche und andere Prozesse einordnen
- verstehen die wichtigsten Inhalte der kirchenamtlichen Äußerungen zum jeweiligen Berufsbild und Handlungsfeld (z.B. Dokumente, die den offiziellen Auftrag umschreiben)
- setzen sich mit der möglichen Diskrepanz zwischen den Erwartungen und den eigenen Möglichkeiten auseinander und sie entwickeln ein effizientes Selbstmanagement
- machen sich vertraut mit den strukturellen Bedingungen des jeweiligen Handlungsfeldes (Schulgesetz, staatskirchenrechtliche Voraussetzungen usw.)
- kennen zentrale theologische und pastorale Grundlagen des Gemeindeaufbaus und können in den ihnen übertragenen Bereichen ihren Beitrag zum Gemeindeaufbau leisten
4 Kurstage / 100 Lernstunden
1. KURSTAG
- Eigene Motivation und Auftrag Reflexion der biografischen Ressourcen für die eigene Arbeitstätigkeit in der Kirche.
- Klärung der eigenen Erwartungen und Ziele im Kontext der Erwartungen verschiedener Anspruchsgruppen.
- Einführung in die Grundlagen der Jugendpastoral und in die geschichtliche Entwicklung kirchlicher Jugendarbeit
2. KURSTAG
- Grundlagen und Bedingungen des Arbeitsfeldes „Kirche" Überblick über diverse Anbieter von Jugendarbeit und ihre Grundausrichtungen.
- Formen der Kooperation zwischen verschiedenen Anbietern.
- Praktische Einführung in die Rechtsgrundlagen der beruflichen Tätigkeit im kirchlichen Kontext, anhand konkreter Fallbeispiele.
- Wir erarbeiten Kriterien für eine gelingende Arbeitszeitgestaltung.
- Hilfestellungen zur Abgrenzung zwischen Aktionszeiten, Präsenzzeiten und freiwilligem Engagement werden eingeführt.
- Kreative Auseinandersetzung mit theologisch/biblischen Verankerungen des Jugendarbeitsauftrags.
- Der Tag schliesst mit einem Talk mit dem evang. Kirchenratspräsident St. Gallen über die Bedeutung der kirchlichen Jugendarbeit im gesamten pastoralen Kontext.
3. KURSTAG
Gelingendes Arbeiten in kirchlichen Strukturen In Workshops wird bedarfsorientiert an verschiedenen Fragestellungen praktisch gearbeitet:
- Aufbau und Arbeiten mit einer Jugendkommission.
- Lobbying für kirchliche Jugendarbeit. - Duales Kirchensystem – ein komplexes Zusammenspiel.
- Strategien und praktische Hilfen für ein partnerschaftliches und einvernehmliches Zusammenarbeiten. - Mein Umgang mit Abgrenzungen zwischen Privatleben und Berufsengagement.
- Einführung eines Lerntagebuchs zur Überprüfung von Selbstmanagement und persönlicher Ressourcenentwicklung
4. KURSTAG
- Zugang zu verschiedenen kirchlichen Gemeindebildern
- pastorale Grundlagen eines zeitgemässen Gemeindeaufbaus
- Strategien zur nachhaltigen Weiterentwicklung von Gemeinde
METHODEN
- Innerhalb der Kurseinheit werden die Kurstage nach den Prinzipien der Erwachsenenbildung gestaltet.
- Die Vermittlung der Inhalte durch Einsatz verschiedener Medien (Power-Point, Folien, Flip-Chart, Tonträger, Film, etc.).
- Einstiegs- und Abschlussritual, Warm-up, Bewegung zur Förderung er Aufmerksamkeit, Übungen zu Selbsterfahrung, Rollenspiel.
- Gruppenarbeiten zur Erarbeitung und Vertiefung der Inhalte.
- Einzelarbeiten und Zeiten zur Lektüre mit offenen und geschlossenen Fragestellungen zur Vertiefung und Selbstreflexion der Inhalte und Erfahrungen.
- Transferarbeit in Gruppen und Kleingruppen.
- Kreative Verarbeitungs- und Gestaltungsformen mit unterschiedlichen Materialien.
- Evaluation nach jeder Kurseinheit und Gesamtauswertung.
Das Modul umfasst 100 Stunden:
- 32 Lernstunden in 4 Kurstagen (als Blockveranstaltung mit Übernachtung)
- 40 Lernstunden Selbststudium (inkl. Pflichtlektüre)
- 20 Stunden Kompetenznachweis
- 4 Lernstunden Coaching (inkl. Vor- und Nachbereitung; evtl. Zusatzkosten)
- 4 Lernstunden Gruppengespräch mit Person aus der Bistumsleitung (inkl. Vorbereitung)
Fr. 880.– Im Preis inbegriffen sind Übernachtung und Verpflegung.
Für Teilnehmende des gesamten Bildungsgangs wird das Modul in der Gesamtrechnung berücksichtigt.
Anmeldeschluss ist 20. November 2025 (2 Monate vor Kursbeginn)